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Ballenhausen
Stand: 21.8.2017

Gefallenen-Gedenkstätte in Ballenhausen, einem Ortsteil der Gemeinde Friedland

 
Unter dem Titel "Aus der Dorfgeschichte von Ballenhausen und Bodenhausen" hat Fritz von Scheidemann eine Chronik 1959 eine Chronik veröffentlicht, die - in digitaler Form - über diesen Chronik-Link erreichbar. (Im Folgenden zitiert als Scheidemann-Chronik)
 
Die Gedenkstätte befindet sich nahe der (ev-luth.) Kirche von Ballenhausen. Auf dem nicht sehr geräumigen Grundstück gibt es einwn mit Hecken bzw. Bäumen (Rückseite der Säule) kleinen Platz. Der Gedenkstein ist für die Gefallenen des (I.) Weltkriegs konzipiert; der Sockel wurde nach dem II. Weltkrieg hinzugefügt und nimmt die Namen der Gefallenen und Vermissten des II. Weltkriegs auf.
Blick von der Straße auf die Kirche in Ballenhausen. Die Gedankstätte liegt links von der Kirche.

"Den im Weltkriege gefallenen Helden in Erinnerung und Dankbarkeit. Gewidmet von der Gemeinde Ballenhausen"

 

Die Scheidemann-Chronik berichtet (S. 116) wie folgt:

>>Das Kriegerdenkmal wurde im Jahre 1921 südlich der Kirche auf dem alten Friedhof errichtet. Es war den 9 Gefallenen des Krieges 1914-18 geweiht. ........ Die ....Weihe des Denkmals für die Gefallenen des ersten Weltkrieges fand statt am 18. September 1921 nachmittags 3 Uhr.

Der Ablauf derselben war folgender:

1. Gemeinsamer Gesang: „Jesus meine Zuversicht“
2.Enthüllung und Übergabe des Denkmals durch den Bild hauer Bauer aus Benniehausen.
3. Übernahme des Denkmals durch den Gemeindevorsteher August Bode.
4. Gesangverein Ballenhausen sang das Lied: „Hinaus, hinaus ...“
5. Weiherede durch Pastor Ahlers.
6. Deklamation aus Körner, vorgetragen von Karl Deeke.
7. Kinderchor: Das Lied „Ich hat einen Kameraden ...“, Dirigent Lehrer Senhen.
8. Deklamation: „Vergiß die teuren Toten nicht“ (Math. Voigt)
9. Kinderchor: Das Lied „Morgenrot“, Dirigent Senhen.
10. Ansprache und Verlesung der Namen der Gefallenen (Lehrer Senhen)
11. Deklamation: „Für uns!“ (Frau Senhen)
12. Militärische Ehrung: Salve des Kriegervereins Reinhausen.
13. Kranzniederlegung und das Lied: „Ich hab‘ mich ergeben“
14. Deklamation: „Gebet in Volkes Not“ (Fritz Bode).
15. Schlußgesang: „Ein feste Burg ist unser Gott!“ <<
 
 
Für die Toten des II. Weltkrieges gibt es keine gesonderte Ansprache
 

Die Scheidemann-Chronik berichtet (S. 116) dazu:

>>Der zweite Weltkrieg erforderte aber weit mehr Opfer, sowohl von den Einheimischen sowie auch von den inzwischen zahlreich hinzugezogenen Heimatvertriebenen, deren Namen auf dem Denkmal nicht fehlen sollten. Es wurde beschlossen, das Denkmal um einen Sandsteinblock zu erhöhen und auf dessen Außenseiten die Namen der Gefallenen und Vermißten des zweiten Weltkrieges einzumeisseln. Da aber im Jahre 1957 die Möglichkeit bestand, auf dem erweiterten Kirchengelände auf der Nordseite der Kirche dem Denkmal einen weithin sichtbaren und freien Standort zu geben, wurde dasselbe von dem Mauermeister Weidemann in Reinhausen dorthin versetzt. Die zweite Einweihungsfeier fand im Anschluß an den Hauptgottesdienst am 12. November 1957 statt. Trotz des strömenden Regens waren die Gemeindemitglieder sehr zahlreich anwesend. Ein von der Schülerin Renate Reineke vorgetragenes Gedicht bildete die Einleitung. Ein Gesang der Anwesenden, begleitet von dem Groß-Schneer Posaunenchor bildete den Übergang zu der Einweihungsrede von Herrn Pastor Lic. Threde. Während zahlreiche Kränze von den Vereinen und Angehörigen der Gefallenen und Vermißten niedergelegt wurden, pflanzten zwei Söhne von Gefallenen (Erhard Renziehausen und Harthold Janzick) an der Nordseite des Denkmalplatzes eine Erinnerungs-Linde.<<
 
 
Ernst Beuermann und Willi Dietrich gehörte dem Reserve-Infanterie-Regiment 91 hat, für das es in Göttingen eine Regiments-Gedenkstätte gibt.
 

Diese Inschrift findet sich auf der Rückseite des unsprünglichen Gedenksteins. Dieser steht sich seit der Umsetzung im Jahre 1957 dicht an der Hecke, so dass die Rückseite schwer zugänglich ist. - Diese Inschrift findet sich auch auf dem Gedenkstein in Elkershausen.

 
 
Für die 9 Gefallenen des I. Weltkrieges werden neben dem Todestag auch die Einheit und der Ort genannt. Im I. Weltkrieg stellte Ballenhausen 50 Soldaten.
 

Die Scheidemann-Chronik berichtet (S. 39) dazu:

>>Die Mobilmachung erfolgte am 01.08.1914, und das Dorf mußte im Laufe der Jahre neben 6 Pferden 50 Soldaten stellen, von denen 9, sämtlich mit dem EK 2 ausgezeichnet, den Heldentod fanden: Ernst Beuermann am 23.08.1914; Gustav Scheidemann, Ltn. im IR 163, am 05.03.1915; Ludwig Schaper am 29.06.1916; Karl Bachmann am 21.07.1917; Fritz Henkel am 31.07.1917; Wilhelm Schede am 23.08.1918; Wilhelm Stuke (Uffz.) am 24.10.1918. Von diesen Gefallenen ruht nur Karl Bode, der in einem deutschen Lazarett in Colmar verstarb, auf dem hiesigen Friedhof, alle die anderen in Feindesland.<<

 
Für den II. Weltkrieg sind 22 Gefallene, 9 Vermisste und 2 (nach Kriegsende) Gestorbene verzeichnet. Ort und Einheit werden nicht genannt, lediglich das Jahr. Von den Gefallenen waren 11 und von den Vermissten 3 Angehörigen von Flüchtlingen, die nach dem 2. Weltkrieg nach Ballenhausen gekommen waren (siehe Scheidemann-Chronik S. 118).
 
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